Doris Gutsmiedl-Schümann

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Doris Gutsmiedl-Schümann

Doris Gutsmiedl-Schümann

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Teilnahmen an Tagungen sind nicht nur wichtig, um wissenschaftlichen Austausch zu betreiben und berufliche Kontakte zu knüpfen, sie bringen auch immer neue Eindrücke mit sich – wie etwa Eindrücke von regionalen Küchen und Speisen. Manches, was mir gut geschmeckt hat, habe ich zu Hause nachgekocht; und einiges davon wurde im Laufe der Zeit zu einem wiederkehrenden Gericht auf meinem Speiseplan. Eines davon ist die Litauische Rote-Beete-Suppe, eine kalte Suppe, die ich insbesondere im Sommer bei heißen Temperaturen gerne esse.

Im Jahr 2016 fand das Annual Meeting der European Association of Archaeologists in Vilnius, Litauen, statt. In diesem Jahr hatte ich auch angefangen, wenn möglich, mit Bahn und ggf. Schiff zu Tagungen zu reisen, und weniger zu fliegen. Da ich diese Tagungsreise ohnehin privat finanzieren musste, war ich in der Wahl der Verkehrsmittel und der Reiseroute hier sehr frei. In diesem Fall erfolgte die Anreise über Klaipeda, wo ich eine zusätzliche Übernachtung einplanen musste. Die letzte Reiseetappe bestand dann auch einer Bahnfahrt von Klaipeda nach Vilnius, die mir auch einen schönen Eindruck von Litauen jenseits der Städte vermittelte.

Die Tagung fand im Sommer statt, und es war entsprechend warm. An einem Abend waren wir nun mit Kolleg*innen in einem Restaurant, das vor allem lokale Küche auf der Speisekarte hatte. Dort habe ich gefragt, was denn ein lokales Gericht wäre, das auch gut zu den Sommertagen passt. So lernte ich die Rote-Beete-Suppe (Šaltibarščiai) kennen.

Zuhause haben wir dann versucht, Rezepte zu finden und diese Suppe nachzukochen, Inzwischen ist sie eines der Gerichte, das wir an heißen Sommertagen sehr gerne essen. Wir haben inzwischen ein Rezept erarbeitet, das für uns gut funktioniert. Das möchte ich hier mit euch teilen:

Zutaten für 4 Portionen:

  • 1 Liter Kefir, gekühlt
  • 4 kleine Gurken (“Naschgurken”), in dünne Stifte geschnitten oder gehobelt (wenn keine Naschgurken verfügbar sind, nehmen wir eine halbe Salatgurke)
  • Scheiben von eingelegter Roter Beete (z.B. aus dem Glas, die Menge sollte etwa 2 kleinen Knollen entsprechen), in Streifen geschnitten
  • 1 Bund Dill, fein gehackt
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln, in dünne Ringe geschnitten
  • 2-3 EL saure Sahne
  • 4 hartgekochte Eier, in Viertel oder Achtel geschnitten
  • Weißweinessig oder Flüssigkeit von der eingelegten Rote Beete
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Gurken und Rote Beete in dünne Streifen schneiden oder hobeln. Frühlingszwiebel in dünne Ringe schneiden, Dill fein hacken. Wenn die Suppe später mit etwas Dekoration serviert werden soll, ein paar Gurken- und Rote-Beete-Streifen sowie ein paar Ringe der Frühlingszwiebel zu Seite legen.
  2. Bis auf die hartgekochten Eier alle Zutaten in einer Schüssel vermischen, und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Mindestens 10 – 15 Minuten im Kühlschrank ziehen lassen. Danach umrühren und probieren. Bei Bedarf nachsalzen.
  4. Die Suppe in Teller verteilen, die Eier darauf platzieren. Ggf. mit zurückbehaltenen Gurken- und Rote-Beete-Streifen und Frühlingszwiebelringen garnieren.
  5. Guten Appetit!

Ein Teller mit rosafarbener Rote-Beete-Suppe, darauf Viertel von hartgekochtem Ei, daneben ein Teller mit zwei gepellten Karoffeln Litauische Rote-Beete-Suppe (Foto: Doris Gutsmiedl-Schümann)

Dazu passen auch frisch gekochte Pellkartoffeln. Wir haben die Kartoffeln in Litauen in einer separaten Schale und mit einem extra Teller bekommen: So können die warmen Kartoffeln mit der kalten Suppe gut kombiniert werden, ohne dass die Suppe warm wird.


Dieser Blogeintrag ist am 1. April 2024 zuerst unter https://archiskop.hypotheses.org/876 erschienen.

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Über mich

Forschende - Lehrende - Archäologin | Prähistorikerin - Hochschuldidaktikerin